Was bisher geschehen ist...

Lange gesucht - endlich gefunden!

Nach vielen Monaten Suche und etlichen Probefahrten mit diversen anderen (Fahrzeug-)Kandidaten haben wir im November 2016 endlich unser Wunschmodell gefunden: ein Mercedes 310D, aus dem Jahre 1992, langer Radstand, kaum Rost dazu noch einige Extras und Modifikationen - wir haben zugeschlagen.

Soweit so gut, jedoch ist der alte Herr ordentlich verstaubt, nicht mehr bester Gesundheit und schon lange nicht mehr verwendet worden. Vor lauter Euphorie und Tatendrang haben wir so manchen Mangel unter den Tisch gekehrt und in die Kategorie "des moch ma scho" gesteckt.

Wie viel Zeit und Aufwand nötig sein wird, um den Bus wieder straßentauglich zu machen, konnten wir damals noch nicht absehen.

Begonnen haben wir mit einem großen Service und der Sanierung des Innenraums.

Viel Arbeit - viele Rückschläge!

Nachdem der Bus im Winter eine neue Batterie, sämtliche Filter, Flüssigkeiten und neue Bremsschläuche erhalten hat, hofften wir auf ein freundliches Dankeschön seinerseits.

Weit gefehlt - was kommen sollte, war eine Serie an Schäden und Rückschlägen (nicht nur für uns, sondern auch für unsere Mechaniker teils unvorhersehbar).

Hier ein kurzer Auszug an geplanten und ungeplanten Reparaturen (so manches haben wir außerdem bereits verdrängt):

Zuerst wurde die Karosserie von sämtlichen hässlichen Stickern befreit, dazu das Badezimmer komplett überholt und versiegelt. Sämtliche Fenster wurden neu abgedichtet, die Armaturen und Wasserschläuche wurden ersetzt und neu verlegt.

Dazwischen wurden (gefühlt) zweitausend lockere Schrauben angezogen oder durch neue ersetzt.

Als das Wasser bereits tagelang bestens am Laufen war, hat sich überraschenderweise noch die Wasserpumpe verabschiedet, die wir also auch noch ersetzten durften. Später wurden die Schläuche ein zweites Mal ersetzt, der Wasserboiler gereinigt und mit neuen Überdruckventilen versorgt.

Als wir den PVC-Boden erstmals zu Gänze herausgenommen haben, fanden wir an zwei Stellen einen massiven Wasserschaden. Mehr Arbeit mit der wir nicht gerechnet haben.

Dazwischen: neue Bremsscheiben, neue Bremsleitungen, neue Auspuffanlage, Motorhaube und Kotflügel ausschneiden und neu verschweißen, dazu gabs noch ein neues Rücklicht und Glühlampen.

Sowohl der Frischwasser- als auch der Abwassertank mussten neu abgedichtet werden. Den Gaskasten mussten wir neu überarbeiten und dicht bekommen.

Es ging weiter mit den nächsten Installationen: ein 100W Solarpanel mit dazugehöriger Steuerung, eine AGM-Batterie und ein Sinus-Wechselrichter wurden montiert.

Neue Gasleitungen wurden verlegt und ein neuer Gasregler eingebaut.

Neue Tischplatten wurden gebaut und dazugehörige Adaptierungen vorgenommen. Der PVC-Boden und die Vorhänge wurde ersetzt, neue Polstermöbel zurechtgeschnitten und neu überzogen. Diverse Halterungen und Stauräume wurden erschaffen oder angepasst.

Insgesamt haben wir bis Mitte August so ziemlich jedes zweite Bestandteil des Busses zumindest einmal in der Hand gehabt um es zu warten oder zu ersetzen.

Die restliche Hälfte sollten auch noch vorstellig werden....

Generalprobe und andere Pannen

Die Generalprobe ist, mit Ausnahme eines spektakulären Reifenplatzers, zumindest geglückt. Wir sind an unserem Ziel  angekommen und um eine Erkenntnis reicher:

In Anbetracht der vielen ungeplanten Reparaturen und weiterer offener Adaptierungen mussten wir uns eingestehen, dass wir vor Mitte September kaum an eine Verschiffung denken können.

Eine gelungene mehrtägige Belastungsprobe Anfang September gab uns zumindest die Zuversicht, die Verschiffung für Anfang Oktober zu fixieren.

Die letzte Woche vor der Abfahrt zur Spedition nach Hamburg sollte es noch in sich haben:

Unter der Bodenmatte in Fahrerhaus haben wir noch einen dezenten Wasserschaden entdeckt, der behoben werden musste. Der Holzkasten der den Boiler umgibt wurde zurecht geschnitten und mehrere Dichtungen wurden getauscht.

Unverhofft verlor plötzlich der Treibstofftank einige Tropfen Diesel und wir mussten ihn zur Gänze demontieren, um herauszufinden, dass lediglich ein Bypass-Schlauch locker war. Dazu folgten wir den Rat der Werkstatt, noch den Hebel des Keilriemens zu erneuern.

Daraus wurde schlussendlich eine weitere mehrstündige Reparatur, in dessen Zuge wir die gesamte Anlage inkl. Spulen, Dämpfer und Keilriemen getauscht haben.

Erschöpft und gleichzeitig erleichert machten wir uns am 30.September auf den Weg nach Hamburg.

Verladung in Hamburg

Voll beladen mit Werkzeug, Ersatzteilen, Büchern, Bekleidung, einigen Lebensmitteln usw. ging die Reise zunächst Richtung Nürnberg, wo wir eine Nacht verbringen sollten. Die Fahrt verlief pannenfrei und auch die zweite Etappe mit weiteren 550km ist optimal verlaufen.

Am Morgen des 2.Oktober hieß es Abschied nehmen von unserem Bus. Die nächsten Wochen wird er in einem dunklen Container auf hoher See verbringen. Zumindest hat er Gesellschaft in Form eines Toyota LandCruisers.

Wir sind erleichtert und freuen uns darauf, dem Winter zu entfliehen, den Bus in Namibia wieder entgegenzunehmen und das Abenteuer beginnen zu lassen.

Den nächsten Eintrag werden wir bereits in Afrika verfassen - drückt uns die Daumen, dass alles klappt :)!

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Kommentare: 11
  • #1

    Xandi (Freitag, 27 Oktober 2017 16:33)

    Ohhhh man... ich bin schon so auf eure Erzählungen während der Reise gespannt!!
    Morgen noch viel busseln und drücken und dann geht’s los während Ralphi und ich unsere Hochzeit klar machen �

  • #2

    ulli (Freitag, 27 Oktober 2017 18:18)

    jetzt schon ein GROßARTIGER blog..gfoit ma :) hier noch was musikalisches zum rausschreien und herumhupfen vor freude wenn ihr dort seid!!!
    https://www.youtube.com/watch?v=54DtVXjk2jY

    freu mich auf MEHR!!!
    bussis

  • #3

    Hermano (Samstag, 28 Oktober 2017 19:02)

    Schöne Reise und kommt bitte wieder gesund retour! �

  • #4

    Mäx (Montag, 30 Oktober 2017 09:00)

    Maumau,

    mittlerweile müsstet ihr ja schon in Namibia gelandet sein. Ich wünsch euch einen geilen Auftakt für euer Vorhaben und dass alles reibungslos abläuft.

    Passts auf euch auf & keep us updated!

    cheers

  • #5

    Margit (Montag, 30 Oktober 2017 09:49)

    Alles gut ?���

  • #6

    Robert (Montag, 30 Oktober 2017 14:09)

    Hallo ihr beiden,

    ich wünsche euch eine tolle Zeit, viel Spaß und bleibt vor allem gesund.
    lg aus der Bildung

    Robert

  • #7

    Alex (Dienstag, 31 Oktober 2017 20:17)

    Wie läuft es? Alles im Griff? Ich wünsche euch noch eine gute Zeit. Lasst wieder mal hören - sehen(in Bildern) von euch!

  • #8

    Alex D (Freitag, 03 November 2017 19:11)

    Wünsche Euch eine unvergessliche und schöne Reise, passt auf Euch auf!!!: )

    “Die Welt ist ein Buch und diejenigen, welche nicht reisen, lesen nur eine Seite.“ – St. Augustine

  • #9

    Judith und Sven (Samstag, 04 November 2017 18:37)

    Hi Ihr 2, Ihr seid hoffentlich gut in Walvis Bay angekommen!! Unsere vierrädrigen Freunde haben es heute erreicht. Am Montag werden sie entladen. Wir wünschen Euch einen wunderschönen Start und hoffen, wir sehen uns .... Wir holen unseren am 10.11. ab. Lieben Gruß von Judith und Sven

  • #10

    Peter und Kathrin (Freitag, 10 November 2017 20:26)

    Hallo ihr beiden!
    Wie gehts denn mit dem Knie von Ines, was hat der Onkel Doktor in Walvisbay diagnostiziert? Habt ihr mit Auto und Knie starten können? Grüsse von den Dünenschweizern

  • #11

    Margot (Samstag, 06 Januar 2018 19:29)

    Hallo Ines! Wie geht's euch, ist der Start diesmal besser gelungen? Hält dein Bein die Strapazen aus? Mir geht's langsam auch besser! Wünschen euch eine aufregende und unfallfreie Reise Margot&Georg